Weihnachtsfeier für die Senioren

Mitte Dezember fand für die Senioren im Kulturraum " Unter der Kastanie", Woosten, die Weihachtsfeier statt. Geladen waren alle Rentner aus der Gemeinde Woosten / Wendisch Waren. Im Kulturraum war eine festliche Tafel gedeckt. Viel Mühe hatten sich Herr Possehl und Frau Viola Zetsche gegeben. Es duftete nach Platenkuchen, Stollen und Kaffee. Für das Bringen nach Woosten, damit auch jeder kommen kann, sorgte die Gemeinde. Rene Moeller transportierte alle hin und auch her, kein Problem. "Es ist uns gelungen", so Bürgermeister Gerd Moeller, "auch in diesem Jahr die Weihnachtsfeier zu finanzieren. Auch für das kommende Jahr ist gesorgt. Uns liegt das Wohl aller am Herzen und wie gut ist es, sich zu so einem Anlass zu treffen. Ich wünsche allen einen guten Nachmittag und Freude in diesem Raum. Allen auch ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr." Zum Gelingen des Nachmittags trugen auch die Jugendlichen aus Woosten und Wendisch Waren bei, die ein weihnachtliches Programm vorbereitet hatten. Antje Koch sammelte um sich die Kinder und Jugendlichen, zwei Stücke wurden eingeübt, Lieder zum Fest gelernt, alle Strophen! Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Die jungen Laienkünstler spielten hervorragend die Geschichte der Heinzelmännchen, die einer armen Schusterfamilie helfen. Man merkte , dass alle Beteiligten mit vollem Einsatz bei der Sache waren. Es klappte bestens. Auch das Stück vom Schenken kam bei den Gästen sehr gut an. "Jeder schenkt nach seinem Herzen", vielleicht ein guter Tipp noch zum kommenden Fest. Die vielen Weihnachtslieder, gemeinsam mit den Rentnern gesungen, liessen richtige Feststimmung aufkommen. Langer Applaus belohnte die kleinen Künstler. "Up de Bühn, dor hebben wi ok all wat taun besten gäben", sagte Bernhard Hein, "und wat hebben wi in de ollen Tieden in dissen Rum danzt, dat kann ick di seggen, meist mit sülfst brannten Snaps, dat wir noch wat". Ja, so manch einer hat in diesem Kulturraum schon gefeiert, es gab Hochzeiten, Kino, Weihnachtsspiele, die Fritz Kettner und Anni Bielke liebevoll mit den Schulkindern von Woosten einübten. Man erinnerte sich bei duftendem heissen Kaffee und Mohnstollen. Karin Mußfeldt

Weihnachten in der Kirche zu Woosten

Ruhe kehrt ein, endlich etwas Ruhe, am 24. Dezember.Alles ist eingekauft, die Geschenke verpackt, das Festtagsessen ist auch schon zubereitet, der Baum geschmückt, nun kann es Weihnachten werden. Warm und gemütlich ist es in den Wohnungen, es duftet nach Lebkuchen und nach frischen Tannenbaumgrün. Die letzten Tage und Wochen verliefen doch etwas hektisch: Arbeit, Einkauf, vielleicht etwas Hausputz und viele Überlegungen, was schenke ich nun wem. Und wem schreibe ich noch eine Weihnachtskarte, wem ein E-mail.

Endlich ist es dann soweit, der 24. ist da.Kalt und frostig wars an diesem Wintertag, es wehte ein herber Wind. Zum Fest gehört bei vielen Familien der Gottesdienst. So auch in Woosten. An diesem wundersamen Abend erleuten die Fenster unserer Kirche in einem warmen Licht. Die Glocken läuten, laden ein zum Fest. Von nah und fern kommen sie und wollen die Weihnachtsgeschichte hören. An diesem Abend reichen die Plätze nie aus, denn voll ist sie, unsere Kirche, aber man steht gern, an diesm Abend. Man lauscht dem Gesang des Kirchenchores, sieht den schlichten Tannenbaum , der im Lichterglanz erstrahlt, sieht in viele bekannte und unbekannte erwartungsvolle Gesichter.

Da kommt doch plötzlich eine Putzfrau die Treppe herunter und stört all diese Gedanken. Nanu, was soll denn das ? "Keine Zeit, ich muss putzen, muss noch so viel tun, lasst mich bloss durch", ruft sie und verbreitet Hektik. "Nein, heute soll Ruhe einkehren," sagt Pastor Banek und lädt zum Verweilen ein .In die Weinachtsgeschichte das Moderne eingebunden, anders, als mans gewohnt ist. Liebevoll, wie immer, hat Frau Güttler mit den Kindern der Gemeinde die Geschichte eingeübt. Aufgeregt und doch sehr sicher führen alle das Gelernte auf. Viele Gedanken gehen wohl so manch einem durch den Kopf, an diesem Abend.

"Stille Nacht, heilige Nacht...", ein so bekanntes Lied , wie schön erklingt es an diesem heiligen Abend.Gedacht wurde an diesem Abend aber auch an die Menschen, die ihren Dienst versehen: Ärzte, Pfleger, Feuerwehrleute... gedacht wurde auch an die , denen es nicht so gut geht, an diesem Abend: Kranke, Einsame, Obdachlose. Gesammelt wurde für " Brot für die Welt", nicht alle auf der Welt leben so, dass sie täglich satt werden können. Nach gemeinsamen Gebet und gemeinsamen Singen machte sich ein jeder auf den Heimweg, wünschte hier und da ein fröhliches Fest. Die festlich geschmückten Häuser in Woosten rundeten den schönen Abend ab.S o manch ein Auto, voll beladen, fuhr noch einmal gemächlich durchs Dorf, um sich das " Weihnachtsdorf " anzusehen. Dann zog Ruhe ein, Ruhe und Besinnlichkeit, an diesem Abend. Karin Mußfeldt

Kennwort "Und wenn die Gardinen brennen..."

Nein, es geht bei mir heute nicht um Pannen, Pech oder Pleiten, aber, es ist einen Weihnachtsgeschichte. Als Kind waren mein Bruder und ich immer sehr aufgeregt, wenn der Weihnachtsmann nach dem Kirchgang in Woosten kam. Erst als Erwachsener bekam ich zu wissen, dass meine Grossmutter der freundliche Weihnachtsmann war, der die schönen Geschenke brachte. Nun sollte  auch ich mal in den Genuss kommen, Weihnachtsmann zu sein. Es war der erste Tag der langersehnten Weihnachtsferien, ich hatte es mir so recht gemütlich gemacht, da klingelte das Telefon. "Karin, ich brauche mal deine Hilfe, kennst du nicht jemanden, der bei unseren Kindern Weihnachtsmann spielen kann," fragte Ralf Koch. Nein, mir fiel auch niemand ein, vor allem war die Zeit schon recht knapp bis zum Fest. Ich grübelte und grübelte, schliesslich dachte ich an die drei kleinen Kinder, die doch auf den Weihnachtsmann warten würden. Ob ich mal sollte? Eine Frau? Hmmm, warum denn nicht. Aber woher sollte ich nun Sachen nehmen, damit man auch so aussieht... Meine Gedanken kreisten, ja, nein, ja, nein...doch, ich mache es. Also rief ich an, gab zur Freude der Eltern der Kleinen meine Zusage. "Ein Kostüm kannst du von uns haben, " sagte man mir. Also radelte ich hin und holte mir die Sachen, die in einem Beutel waren. Auch fragte ich die Mutter aus, wo die Stärken und die Schwächen der Kinder sind, ich kannte die drei noch nicht so gut. Mit dem Beutel und den Angaben radelte ich dann wieder heim und machte mich an die Vorbereitungen, die Zeit war eh schon knapp. Es war der 23. Dezember.

Man gut, dass alles andere zu Hause schon erledigt war. Ich fertigte mir am Abend einen schönen Zettel an (man musste ja Notizen haben zu den Kindern), versah ihn mit einer roten Schleife, übte schon mal etwas und nahm mir nun endlich den Beutel mit den Sachen vor. Oha, ein roter Mantel war drin, ein passender Gürtel, ein Bart aus Watte. Da wurde mir heiss und kalt, keine Larve, nein, das kann nicht sein, der Wattebart, nein, der passte mir gar nicht, da würde man mich ja gleich erkennen. Und der Mantel, der Stoff war viel zu dünn, da sah man doch gleich, dass ich eine Frau bin. Nein, das wars nicht. Ich konnte kaum schlafen, hatte es doch versprochen, was nun.Grübel, grübel, grübel, fast die ganze Nacht... Aber, der Morgen ist ja bekanntlich klüger! Meine Nachbarin hatte noch ein paar DDR Armeestiefel, die durfte ich haben, geputzt sahen die perfekt aus. Filzstiefel übrigens. Ach ja, da fiel mir ein, auf unserem Boden in Woosten lag noch ein uralter Wintermantel vom Grossvater, der innen mit Schaffell gefüttert war, den hatte die Grossmutter damals an, als sie der Weihnachtsmann war. Klar, das ist die Lösung. Ein Paar Wollhandschuhe , selbstgestrickt, hatte ich auch noch. Prima, fast gut , der Plan. So, nun aber die Larve. Die Zeit lief nun mit Siebenmeilenstiefeln. Ich kam schon ins Schwitzen. Die Drogerie, bestimmt gibt es dort das Gewünschte...Pech, alles ausverkauft. So ging es mir dann in allen Läden. Ich liess die Nase hängen und erzählte gerade einer Verkäuferin mein Problem, die leider auch nicht helfen konnte, als sich eine Kundin in unser Gespräch einmischte. "Ich habe eine Larve, können sie heute mal haben, aber sie müssten dann auch zu meinen Kindern kommmen, geht das? "Hmmmm, tja, ich willigte ein, tobte die Stadt per Rad wieder runter, klingelte bei der Familie, bekam vom Vater die Larve und radelte nun mit den Sachen nach Woosten.

Gegen 15 Uhr zog ich mich dann an, ergänzte den Anputz noch mit einem grossen Hirtenstab und einem Glöckchen. Ich sah so perfekt aus, dass ich mich selbst nicht erkannte und aussah, wie der Weihnachtsmann vom Nordpol höchstpersönlich. Mit dem Polo, da ich ja vieles unter einen Hut bringen musste, fuhr ich dann mit meinem Sohn zum Wooster Waldrand. Dort wurde gehalten, ich stieg aus und stapfte wie Knecht Ruprecht zum Haus der Familie Koch. Hell erleuchtet waren die Fenster, man hörte schon KInderstimmen. Mein Herz raste...Ich klopfte, Johannes, ein Kind der Familie öffnete und bot mir zugleich den Hocker an. Bestimmt sah ich vom "langen" Gang durch den verschneiten Winterwald so erschöpft aus. Draussen vom Walde , da komm ich her...ach, was für ein Erlebnis für uns alle. Ich kanns kaum beschreiben, man gut, dass man mir die Tränen der Bewegtheit unter der Larve nicht ansah. Da sagten die KInder die Gedichte auf, sangen und spielten Weihnachtslieder, es war eine Freude, das zu erleben. Nach allem verabschiedete ich mich, denn, es warten auf den Weihnachtsmann ja noch mehr Kinder... Unter der Larve und unter dem warmen Mantel war ich mächtig ins Schwitzen gekommen. Noch einmal winken, frohes Fest wünschen, dann stiefelte ich in Richtung Wald, wo Michael im Auto wartete. Ein paar Momente war ich allein ,noch immer in Gedanken bei der Familie, ich hörte noch die Stimmen, da kam mir ein anderes Auto entgegen, die hielten inne, sahen aus Autofenster, sagten kein Wort, klar es war der Weihnachtsmann, dem sie an diesm Abend im Wooster Wald begegnet sind. Nein , nein, noch ist das alles nicht zuende. Ja, mit dem Polo ging es dann erst mal nach Hause, schnell umziehen, dann zur Kirche, denn ohne Kirche es kein Heilig Abend für uns. Kalt war mir an diesem Abend ganz gewiss nicht! Schön wars in der Kirche zu Woosten, schön, wie immer. Stille Nacht, heilige Nacht, dann kanns Weihnachten werden. Wie immer gabs bei uns zu Hause dann Kartoffelsalt mit Würstchen, dazu heissen Zitronentee. Nach der Bescherung , die in dem Jahr etwas zügiger bei uns ging, fuhren mein Sohn und ich durch die Stille der Nacht nach Goldberg, schliesslich hatte ich ein Versprechen gegeben. Die Weihnachtsmannsachen wurden wieder angezogen, Übung hatte ich ja nun. Man kann die Freude nicht beschreiben, die in den Kinderaugen zu sehe war, als spät, aber nicht zu spät, der Weihnachtsmann kam. Auch der Weinachtsmann wurde beschenkt, mit einem Küsschen, mit etwas Süssem und mit, was wohl am wichtigsten ist, glücklichen  und leutenden Kinderaugen. Was für ein Weihnachtsfest, unvergesslich...Karin Mußfeldt, Woosten/Goldberg

erst wenn die Gardinen brennen

Es ist Dezember, ein Dezember, der schon lange her ist. Das erste Jahr war ich mit meinem Sohn Michael allein. Na gut, nicht ganz allein, denn Oma und Opa gabs ja, zum Glück für uns zwei. Michael war zwei Jahre alt, das ist Weihnachten ja noch besonders schön. Es lag Schnee, ein Fest wie im Bilderbuch. Da für mich der Gang zur Kirche an diesem Heiligen Abend immer dazu gehörte, ging es nun auch mit dem kleinen Jungen los, der schon ganz schön aufgeregt war. Schön warm angemummt gingen wir zwei in die Kirche. Da wir recht früh dort waren, konnten wir uns weit vorn einen Platz auswählen. Ein paar Leute waren schon da, man nickte sich zu, grüsste mal hier, mal dort. Die schönen grossen Tannenbäume waren mit vielen Lichtern versehen, die schon leuteten, etwas Wärme verbreiteten. Und still wars in der Kirche, ab und zu hörte man jemanden husten oder auf der Bank hin und her rutschen. Michael sah sich alles genau an und sagte plötzlich laut und bestimmt: "Ich möchte mir mal die Leute ansehen!", und zeige dabei auf den Taufstein in der Kirche. " Pschschscht, du musst hier still sein", bekam er zur Antwort. Nein, das behagte ihm nicht. "Ich will aber die Leute ansehen und anfassen", sagte er recht bestimmt. Na gut, dachte ich, ist wohl besser, warum auch nicht.Also gings Taufstein, der Junge durfte die Figuren an oder um den Taufstein herum anfassen und wars zufrieden. Noch immer war es Zeit bis zum Gottesdienst an diesm Heiligen Abend. Ich blätterte in dem Gesangbuch, suchte schon mal die Seiten heraus, auf denen die Weihnachtslieder standen. Die Kirche füllte sich so langsam. Michael nahm sich auch ein Gesangbuch, schlug es auf und begann zu" lesen": Oma und Opa, Tante Anke, der Affe, der nicht sprechen kann und noch anders mehr. Alle drehten sich zu uns um. Klar, er sprach laut und deutlich, schliesslich ist die Akustik in der Kirche auch noch gut. Man gut, dass dann endlich der Pastor kam und die Weihnachtsgeschichte zu Gehör brachte. Es wurde gesungen, gebetet dann kam die Predikt.In der Kirche war es, wie immer an diesem Abend, brechend voll. Und nun, als Probst Wulf mit seiner Weihnachtsgeschichte begann, wars so recht still in der Kirche. Alle hörten zu, hatten wohl auch so manchen Gedanken in dieser Zeit. Michael hörte auch zu, ich freute mich. Ohne jede Vorbereitung dann aber sagte er , leider nicht zur Predigt passend: "Ich muss pullern." Ach du meine Güte. "Pschschscht, warte noch etwas", flüsterte ich, alle Augen auf uns gerichtet. Mir war in der kalten Kirche plötzlich ganz heiss. Davon liess er sich aber nicht einschüchtern. Laut und sehr bestimmt sagte er wieder. "Pullern muss ich, ganz doll." Wieder sah alles zu uns, der Pastor hielt inne, lächelte zu und sagte. "Was muss, das muss." Ein Raunen ging durch die Kirche, ich stand dann also auf, nahm den Jungen an die Hand, sagte fröhliche Weihnachten und ging mit ihm einfach mal zum Pullern hinter die Kirche. Hmmmm, wir hörten dann noch "Ohhh, du fröhliche...Weihnachtszeit" und stiefelten durch den Schnee nach Hause. Noch einmal blickten wir uns um, sahen die Umrisse der Kirche und die hell erleuchteten Fenster. Zu Hause wars schön warm, der Weihnachtsmann konnte kommen, uns gings einfach gut...Karin Mußfeldt, Woosten/ Goldberg


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